Die allerersten Gespräche zur Gründung einer Sektion Bogenschießen, durch die Mitglieder der ersten Stunde, fanden bereits im Oktober 1985 statt.
Im Dezember 1985 startete eine kleine Gruppe bestehend aus Adolf SEITZ, Rüdiger SCHMIDSBERGER, Willi ARNREITER und Paul KRENN mit dem Training in der Volksschule Wallern.
Die offizielle Gründung der Sektion Bogenschießen erfolgte mit Beschluss des Vereinsvorstandes vom 23.04.1986 unter dem damaligen Vereinsobmann Rudolf Schemberger. Unter der Führung des Sektionsleiters Willi Arnreiter und seines Stellvertreters Rüdiger Schmidsberger begann die Aufbauarbeit für die zahlenmäßig noch kleine Sektion.
Das vordringlichste Problem, für die recht aktiven Schützen war es, geeignete Trainingsmöglichkeiten zu finden. Durch die Unterstützung des Sportvereines und der Gemeinde Wallern konnte aber auch dieses Problem rasch gelöst werden. Im Winter konnte das Training regelmäßig in der Sporthalle der Volksschule stattfinden. Für den Sommer wurde ebenfalls ein passendes Grundstück gefunden. Das Training wurde zunächst noch auf transportablen Scheiben durchgeführt.
Beachtliche sportliche Erfolge sorgten für einen regen Zustrom. Im Frühjahr 1987 konnte unter Beteiligung der Mitglieder ein geräumiger Regenunterstand auf dem neuen Trainingsplatz errichtet werden. Ebenso wurden die Trainingsscheiben auf den Distanzen 18m, 30m, 50m, 70m und 90m fest installiert. Der neu errichtete Regenschutz machte ein Training auch bei schlechtem Wetter möglich.
Durch diese neu geschaffenen Trainingsmöglichkeiten ließen natürlich die sportlichen Erfolge nicht lange auf sich warten. Mit zahlreichen Platzierungen unter den ersten Rängen, sowohl auf Landesebene wie auch bei nationalen und internationalen Turnieren, bewiesen die Schützen aus Wallern eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit.
Allen voran Rüdiger Schmidsberger, er wurde wegen seiner Leistungen in den Nationalkader berufen.
Abgesehen von den hervorragenden sportlichen Leistungen, durch welche der BSC- SV Wallern (so die offizielle Gründungsbezeichnung) bereits in ganz Österreich bekannt war, erwarb sich die Sektion Verdienste auch als Veranstalter von Turnieren.
Am 14.05.1989 ging in Wallern die Landesmeisterschaft mit 90 Teilnehmern über die Bühne. Hatte der Wettergott damals auch kein Erbarmen mit den Schützen, so gab es trotzdem einen österreichischen Rekord ( 333 Ringe mit 36 Pfeilen) auf der 50m - Scheibe durch Hannes Moitzi.
Bis Ende 1989 war der Mitgliederstand bereits auf 40 angewachsen und die sportlichen Erfolge konnten durch gezieltes Training weiter gesteigert werden.
Sektionsintern waren in den Jahren 1989 bis 1993 keine besonderen Aktivitäten und Veränderungen zu verzeichnen.
Die bereits erreichten Leistungen wurden auf zahlreichen Turnieren eindrucksvoll bestätigt. Die Österreichweit hervorragenden Leistungen von Rüdiger Schmidsberger riefen auch ein entsprechendes Interesse bei der Presse hervor, was zahlreiche Zeitungsartikel unterstrichen.
Der absolute Höhepunkt seiner Laufbahn war 1989 die Teilnahme an der WM in Lausanne sowie 1990 die internationalen Turniere in Rom und Varazdin, wo er sich für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona qualifizierte.
Zu Beginn des Jahre 1992 - also wenige Monate vor Beginn der olympischen Spiele beendete Rüdiger Schmidsberger für alle überraschend und unverständlich seine aktive Laufbahn. Ein Verlust und schwerer Rückschlag für die Sektion.
Es dauerte über ein Jahr bis sich die Sektion von diesem Schlag erholte und wieder an ihre vorhergehenden Leistungen anschließen konnte.
Den großen Schritt nach vorne brachte eine Umstellung in der Methodik des Bogenschießens im Jahr 1993.
Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte das Training ohne externen Trainer und zwar mit dem Ziel vor allem die Schusstechnik zu perfektionieren.
Bahnbrechend war die Verlagerung des Trainingsschwerpunktes auf mentales Training.
Die Erfolge ließen auch nicht lange auf sich warten.
Bereits eine Woche später holte Willi Arnreiter den Vizestaatsmeistertitel im Einzelbewerb sowie in der Mannschaft nach Wallern.
Auch bei den Landesmeisterschaften 1994 in der Halle und im Freien "erschoss" er sich Gold und damit den Titel.
Durch die sportlichen Erfolge motiviert versuchte die Sektion auch ihre Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken.
In den Jahren 1993 und 1994 wurden Schnupperwochenenden durchgeführt, um den Bogensport in der heimischen Bevölkerung besser bekannt zu machen, natürlich auch mit dem Ziel dem Indianer- und Robin Hood Image, das dem Bogensport anhaftet, entgegenzuwirken.
Im Oktober 1994 gab Willi Arnreiter, der die Sektion 9 Jahre lang mit großem Erfolg geleitet hatte, die Führung an D.I. Hans-Peter Feichtenschlager ab und übernahm in der Folgezeit das Amt des Stellvertreters. Bedingt durch seinen Umzug nach Salzburg legte Hr. Feichtenschlager im Februar 1995 die Sektionsleitung zurück. Die nun 43 Mitglieder zählende Sektion wählte aus ihren Reihen Manfred Hubner, der sich in den Jahren zuvor intensiv um das Training gekümmert hatte, zum Sektionsleiter.
Durch die Ausweitung der Vereinsaktivitäten ergab sich die Notwendigkeit einen Raum für die Unterbringung der Gerätschaften der Sektion zu finden.
Im März 1995 wurde der Beschluss gefasst, den auf dem Schiessplatz bestehenden Unterstand zu erweitern. Dank der finanziellen Unterstützung des Sportvereines und des organisatorischen Geschickes des Sektionsleiters konnte das erforderliche Material termingerecht beschafft werden.
Im Herbst 1995 krempelten die Mitglieder unter der tatkräftigen Anleitung von Manfred Hubner ihre Ärmel hoch und errichteten eine ca. 30m2 große Hütte mit einem zusätzlichen, versperrbaren Raum und einem offenen Unterstand. Die Fertigstellung und Einweihung der Hütte erfolgte mit einem zünftigen Grillfest im Mai 1996.
Ein Meilenstein in der Arbeit der Sektion war - nach der Fertigstellung der Hütte - die Ausrichtung der Landesmeisterschaft 1996 am 23.6.96 in Wallern.
Durch die eifrige Mithilfe der Mitglieder wurden für die Turnierausrichtung in Österreich neue, bahnbrechende Maßstäbe gesetzt - sowohl organisatorisch, wie auch für die Durchführung des Turniers selbst, was von allen Teilnehmern bestätigt wurde.
Am 28. Jänner 2000 übergab Manfred Hubner nach 5 jähriger Leitung der Sektion die Sektionsführung an Christian Bachmair.
Eine der ersten Aktivitäten von Christian Bachmair als Sektionsleiter war die Versorgung der Bogenhütte mit längst fälligen sanitären Einrichtungen.
Am 13. Juli 2003 wurden die OÖ. Landesmeisterschaften im Rahmen des 1. Trattnachtalturnieres durchgeführt. Erstmalig in der Geschichte des Bogensportes fand ein derartiges Turnier auf einem Kunstrasenplatz statt.
Alle Teilnehmer waren von der Durchführung und den Vorraussetzungen begeistert.
Auch sportlich war dieses Turnier für die Wallerner Bogenschützen ein voller Erfolg. Karl Dirnberger, Josef Heppner und Roland Aichlseder wurden Vizelandesmeister in der Mannschaft. Stefan Sageder wurde Landesmeister bei den Junioren.
Ein weiterer organisatorischer und sportlicher Höhepunkt waren die Staats- und Landesmeisterschaften im Rahmen des 2. Internationalen Trattnachtalturnieres vom 26.-27. Juni 2004. Das Starterfeld umfasste 141 Schützen, die ihre Meister in den verschiedenen Bogenklassen ermittelten. Für den sportlichen Höhepunkt sorgte Karl Dirnberger mit dem Staatsmeistertitel in der Mannschaft OÖ I. Auch seine Arbeit im Nachwuchsbereich zeigte bei diesem Turnier erste Früchte: der 2. und 3. Platz bei den Österreichischen Meisterschaften der weiblichen Kadetten gingen an Martina Pöll und Marielis Beham.
Bereits im Jahr 2005 wurde die Austragung der Staatsmeisterschaften 2006 erneut nach Wallern vergeben. Als "organisatorische Vorbereitung" wurde das 3. Internationale Trattnachtalturnier vom 16.-17. Juli 2005 als Doppel-Fita ausgetragen. In einem hochklassigen Turnier erzielte Michael Matzner (BSV-Schönbrunn) einen neuen österreichischen Rekord in der Herrn-Compound-Klasse.
Mit einem Turnier für alle Clubmitglieder und einem Grillfest auf der Bogensportanlage in Wallern feierten die Bogenschützen des SV ZG Wallern im Mai 2006 das 20-jährige Bestehen. Ein gemütliches Treffen der Gründungsmitglieder mit den aktuellen Leistungsträgern des Clubs.
Der Höhepunkt der 20-Jahr-Feiern war die Austragung der Staatsmeisterschaften und Landesmeisterschaften im Rahmen des 4. Int. Trattnachtalturniers. 126 Starter in den Einzelbewerben und 17 Mannschaften kämpften um die Medaillen. Mit einer FITA-Runde als Qualifikation und einem Finale wurde diese Meisterschaft in einem Modus ausgetragen, der bei einer Befragung unter den Schützen als eindeutiger Favorit hervorging.
Aus Sicht des Veranstalters war der Vize-Staatsmeister-Titel von Karl Dirnberger natürlich der sportliche Höhepunkt. Weitere Meisterschaftsmedaillen gab es für Alexander Schiffmann als 3. bei den männlichen Kadetten.
Bemerkenswert auch die insgesamt 7(!) neuen österreichischen Rekorde auf einzelne Distanzen und 3 neue Mannschaftsrekorde. Martina Pöll gelang über 70 Meter ein neuer österreichischer Rekord bei den Juniorinnen.
Doch noch im gleichen Jahr erlitt die Sektion einen Tiefschlag: Der geliebte Schießplatz musste Mitte September geräumt werden und einem Entlastungsgerinne für die Trattnach weichen. Eine intensive Suche nach einer neuen Bleibe setzte ein.
Im Jahr 2007 stand nur ein Provisorium mit 5 Scheiben zur Verfügung. Trotzdem konnte der Trainingsbetrieb reibungslos durchgeführt werden und neue Namen tauchten in den Ergebnislisten auf. Thomas Schuster arbeitete sich mit instivem Training an die österreichische Spitzen heran. Der Lohn für seine unermüdliche Traininsarbeit waren der Vizestaatsmeistertitel in der Mannschaft und der 5. Platz im Einzelbewerb.
Apropos Staatsmeisterschaft: nachdem der ursprüngliche Veranstalter zurücktrat sprang erneut Wallern als Austragungsort für die Staatsmeisterschaft ein. Bereits zur Routine geworden (3 mal in 4 Jahren) lieferte die Sektion eine perfekte Veranstaltung ab.
Großer Erfolg in dieser Saison auch für die 3-D-Schützen. Martin Ebner startete bei der WBHC-Weltmeisterschaft mit dem Langbogen und belegte den hervorragenden 3. Platz.
Zum Jahresende wurde von der Gemeinde ein Grundstück gepachtet und der Sektion für die Errichtung eines neuen Schießplatzes zur Verfügung gestellt. Damit war eine neue Heimat gefunden.
Das Jahr 2008 begann gleich mit einem sportlichen Höhepunkt. Thomas Schuster errang mit der Mannschaft OÖ I den Staatsmeistertitel.
Der Start in die Freiluftsaison war geprägt vom Aufbau der Scheiben auf dem neuen Schießplatz. 12 fix stehende Scheiben wurden aufgestellt. Jede Turnierdistanz wurde berücksichtigt, die häufig geschossenen Distanzen wurden mit 2 Scheiben ausgestattet. Eine Hütte kontte vorerst noch nicht errichtet werden, aber mit dem neuen Platz lebte das Vereinsleben rasch wieder auf.
Die sportliche Bilanz spiegelte den neuen Schwung wider: Bei den Damen belegen die Schützinnen Gabi Tothova, Martina Pöll und Sandra Schörgenhuemer die Plätze 1-3, Thomas Schuster (Compound) und Helmut Pöll (Recurve) wurden Vizelandesmeister. Bei den Staatsmeiterschaften gewann Helmut Pöll in der Mannschaft und bei den Schülern belegte Rainer Emathinger Rang 2 im Einzel.
Nahtlos ging es im Jahr 2009 weiter aufwärts. Die konsequente Trainingsarbeit führte zu guten sportlichen Leistungen.
Mit der Errichtung einer Hütte auf dem neuen Platz wurden auch wieder die Rahmenbedingungen für ein harmonisches Vereinsleben geschaffen: Sanitäranlagen, der notwendige Raum für die Unterbringung der Übungsbögen und der Gerätschaft zur Betreuung und Instandhaltung des Platzes usw.
Mit der Rekordteilnehmerzahl von 176 Schützen wurde die Ausrichtung der ÖSTM und ÖM 2009 zu einer neuen Herausforderung, die hervorragend bewältigt wurde. Auch andere ÖBSV-Aktivitäten werden nach Wallern verlegt: der 1. 40-stündige Übungsleiterkurs fand an 2 Wochenenden in Wallern statt.